29.11.2020
Heike Günther- ENA - Zukunftsfähige Brennstoffe und Heizkonzepte

Röttenbach November 2020 - Wie sieht die CO2-Bilanz der verschiedenen Brennstoffe aus? Welche Heizsysteme und welche Brennstoffe sind für die Gebäudebeheizung zukunftsfähig? Diese und weitere Fragen rund um den sinnvollen Einsatz verschiedener Heizmöglichkeiten konnten die Ausschussmitglieder mit Herrn Tausch von der ENA (EnergieBeratungsAgentur des Landratsamts Roth) *) in der Sitzung am Donnerstag diskutieren.

Da in nächster Zeit im Gemeinderat die Entscheidung für ein Heizungskonzept im Neubau "Wohnen für Alle" ansteht, wurde das Angebot der ENA genutzt, sich einen ersten Überblick über verschiedene Heizungskonzepte mit zukunftfsähigen Brennstoffen, die in einem Neubau (mind. KfW 55) machbar wären, zu verschaffen.

Herr Tausch legte eine Liste mit GEMIS-Werten (Energieträger-Bewertung bzgl. CO2 Ausstoß) vor. Im Ausschuss wurden die verschiedenen Brennstoffe, ihre Vor- und Nachteile und ihre (kombinierte) Nutzung zur Heizung im "Wohnen für Alle" Komplex diskutiert.

Basis der Diskussion (Teilauszug aus der von Herrn Tausch ausgeteilten Liste **)):

 

In obiger Tabelle sind für eine Beispiel-Wärmemenge von 10.000 kWh die jeweiligen CO2 Werte in kg gelistet.

Natürlich gibt es neben dem CO2 Ausstoß noch einige weitere wichtige Faktoren zu beachten. Und leider ist keine der Heizmethoden ohne Nachteile. Für die fossilen Energieträger sind diese wohl weithin bekannt (Stichworte: Fracking, Transportwege, Endlichkeit - um nur einige zu nennen). Aber auch zu Holz muss man sagen, obwohl es mit einer guten Klimabilanz punktet, dass beim Verbrennen natürlich Feinstaub entsteht (wobei Filteranlagen heutzutage schon sehr gut sind). Und ein Baum, der weiterhin im Wald steht, trägt sicherlich mehr zum Klimaschutz bei als ein gefällter.

Wärmepumpen werden erst so richtig interessant, wenn der Strom komplett aus erneuerbarer Energie erzeugt wird, z.B. mit einer eigenen PV-Anlage. Im Winter oder an sonnenarmen Tagen lässt sich allerdings leider häufig der Strombedarf zum Betreiben der Wärmepumpe nicht über die PV-Anlage decken und es muss Strom über das Stromnetz bezogen werden.

Thermische Solaranlagen können sowohl zur Brauchwassererwärmung als auch Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Allerdings ist immer eine zusätzliche Heizungsart nötig. Eine Thermische Solaranlage kann, aufgrund möglicher sonnenarmer Perioden, nur in Kombination betrieben werden. Auch der nötige Pufferspeicher, ähnlich wie bei Gas-Heizungen, kann hier als Nachteil angeführt werden.

Denkbar sind natürlich auch Kombinationen der jeweiligen Energieträger.

Herr Tausch wies darauf hin, dass eine Nutzung der Sonne (thermische Solaranlage, PV-Anlage) als ressourcenschonendste Variante unbedingt in Betracht gezogen werden sollte.

Dieser kurze Abriss zeigt, wie komplex das Thema ist. Deshalb werden sicherlich noch einige Diskussionen und Infoveranstaltungen zum Thema Heizung folgen. Im Ausschuss waren sich alle einig, dass sowohl Heizöl als auch eine Stromdirekt-Heizung, keine Option sind.


Für alle Bürger*Innen:

Link: https://www.landratsamt-roth.de/news/onlinevortrag-heizmethoden (externer Link),
ENA Infomaterial zum Thema Heizmethoden liegt im Rathaus aus

*) Die Unabhängige EnergieBeratungsAgentur, kurz ENA - Roth, ist eine neutrale, unabhängige und praxisnahe Einrichtung für alle Fragen rund um das Thema „Energieverbrauch“. Seit 1995 – als erste ihrer Art in Bayern - berät sie Privathaushalte, Kommunen, Planer, Architekten, Gewerbe und Industrie, aber auch Landwirte und Handwerker. Die ENA-Roth ist der Dienstleister für’s Energiesparen.
Aus https://www.landratsamt-roth.de/ena?sub=energieberatung-569a68 (externer Link)

**) Quellen: Öko-Institut e.V. www.oeko.de (externer Link), GEMIS (Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme), Energieatlas Bayern, ENA,

 https://www.umweltpakt.bayern.de/energie_klima/fachwissen/217/berechnung-co2-emissionen (externer Link),

 http://iinas.org/tl_files/iinas/downloads/GEMIS/2007_thg_fossil_BGW.pdf (externer Link)