Röttenbach - Gemeinderatssitzung 20.06.2022 - Tagesordnungspunkt "Antrag Freiflächen-Photovoltaikanlage" der BrEiSch GmbH
Erneut befasste sich der Gemeinderat mit der schon 2019 beantragten und damals abgelehnten Freiflächen-Photovoltaikanlage zwischen der Staatsstraße 2224 Mühlstetten - Georgensgmünd und der Bahnlinie. Zusätzlich diesmal außerdem mit einem zweiten Standort am Sandabbaugebiet (alte Spalter Straße).
Zweiter Standort auf einer durch den PV-Freiflächen-Kriterienkatalog in Frage kommenden Fläche
Nach einer Empfehlung des 2020 ins Leben gerufenen Umweltausschuss die Freiflächen-PV Anlage an der Bahn zu genehmigen, wurde 2021 auf Wunsch der CSU als erster Schritt im Gemeinderat ein Kriterienkatalog erarbeitet und beschlossen, der künftig Hilfestellung bei solchen Entscheidungen geben sollte.
Anhand des erarbeiteten Kriterienkatalogs wurden Flächen in der Gemeinde entweder ausgeschlossen oder als "für Freiflächen in Frage kommend" markiert. Somit werden Freiflächen nicht nur an der Bahn entlang ermöglicht, sondern an verschiedenen Standorten in der Gemeinde. Der nun zusätzlich beantragte Standort ist eine durch den Kriterienkatalog freigegebene Fläche.
Röttenbach soll mit 7,15 ha Freiflächen PV Anlage an 2 Standorten 6 Mio kWh grünen Strom pro Jahr erzeugen.
Der ursprünglich vorgesehene Standort zwischen Bahnlinie und der Staatsstraße St2224 ist 4,34 Hektar groß. Der zweite Bereich, L-förmig vom Sandabbaugebiet an der alten Spalter Straße bis an den Flurweg nach Oberbreitenlohe reichend, ist 2,81 Hektar groß.
In Summe ergeben sich somit 7,15 Hektar Fläche, auf welcher Röttenbach in naher Zukunft jährlich insgesamt circa 6 Mio kWh grünen Strom erzeugen könnte.
Die Betreibergemeinschaft BrEiSch GmbH stellte das Projekt anhand einer PowerPoint-Präsentation in der Sitzung vor und erläuterte folgende Fakten:
- 7,15 Hektar großes Grundstück, Anlage würde ca. 5,8 Hektar einnehmen.
- Leistung insgesamt von circa 6 MWp (= 6.000 kWp).
- Ertrag jährlich ca. 6.600.000 Kilowattstunden Strom (kWh) = ca. 6600 MWh/a *)
- Netzanschlusspunkt Umspannanlage Petersgmünd (unverbindlich, Planungshilfe)
- positiver Einfluss auf die Biodiversität durch umfangreiche Naturschutzmaßnahmen *)
- Bürgerbeteiligung wird angestrebt, und wird je nach Interesse aus der Bürgerschaft als unternehmerische Beteiligung oder Festgeldbeteiligung umgesetzt
- Ggf. zukünftiger Radweg an der ST2224 wäre auf der Fläche noch möglich
Das große Ziel Röttenbachs bis 2030 Strom-Autarkie zu erreichen (Leitbild Röttenbach), d.h. 100% des Stromverbrauchs durch Eigen-Produktionen zu decken, würde durch die zusätzlichen 6 Mio kWh erreicht! Der Stromverbrauch in Röttenbach liegt aktuell bei 9,3 Mio kWh pro Jahr. Bei dem aktuellen Stand der Strom-Produktion von 3,8 Mio kWh/a liegt Röttenbach momentan bei einem Autarkiegrad von 41%.
Leider kam es auch diesmal nicht zu einem Beschluss, da sich einige Gemeinderäte weitere Bedenkzeit erbeten hatten. Die Entscheidung wurde auf die nächste Sitzung vertagt.
*) Dadurch dass die Anlage vom ersten Tag komplett bestückt wäre (und nicht in jährlichen 750 kWp Schritten wie es das alte EEG vorschrieb), würde die Anlage von Anfang an den Ertrag aus den gesamten 6 MWp liefern, wodurch sich im Mittel über 20 Jahre ein höherer Ertrag ergibt als bei einem gestaffelten Aufbau der Anlage.
*) Geplante Naturschutzmaßnahmen:
M1: extensive Wiesen/Weiden, Mahd max. 2 jährl. Randstreifen alle zwei Jahre, 50% Mähgut ist zu entfernen
M2: Blühflächen und blühende Wiesenflächen, Mahd alle zwei Jahre, 50% Mähgut ist zu entfernen
M3: Der Zaun hat eine Bodenfreiheit von 15 cm
M4: Freiflächen am Rand der vorhandenen Hecke erhalten, Mahd alle zwei Jahre, 50% Mähgut ist zu entfernen
M5: Schaffung von Habitatstrukturen für Zauneidechsen bzw. alternativ Haufen mit Stamm- und Astmaterial
M6: Entwicklung einer ortstypischen Eingrünung mit autochtonen Heckenpflanzen (4 Reihig)
Es berichtet:
Heike Günther
Gemeinderätin seit: Mai 2020
Mitglied:
Kontaktdaten:
E-Mail: heike.guenther@roettenbach.de
